Claudia arbeitet seit über 20 Jahren in der Küche der Lebenshilfe und war glücklich mit Ralf zusammen.
Hallo, ich heiße Claudia Probst und bin jetzt 51 Jahre alt. Ursprünglich komme ich aus Steinhude, aber inzwischen lebe ich in Lüneburg. Ich bin die Freundin von Ralf, den ihr vielleicht schon kennt. Wir beide arbeiten bei der Lebenshilfe, und das ist eine wichtige Sache für uns. Aber ich will euch ein bisschen mehr über mich erzählen.
Ich bin in eine bekannte Bäckereifamilie hineingeboren worden. Mein Vater hatte eine Bäckerei, die von meinen Großeltern geführt wurde. Als kleines Mädchen wuchs ich mit dem Duft von frisch gebackenem Brot und Gebäck auf. Damals, als ich noch ein Baby war, hatte niemand sofort erkannt, dass ich das Down-Syndrom habe. Erst als ich etwa sieben oder acht Monate alt war, wurde es festgestellt. Für meine Eltern war das jedoch kein Problem. Sie nahmen mich so an, wie ich bin, und auch das Umfeld, in dem ich aufwuchs, war immer sehr unterstützend.
Es gab zu meiner Zeit noch keine inklusiven Kindergärten oder spezielle Einrichtungen für Kinder mit Down-Syndrom. Deshalb ging ich einfach in einen normalen Kindergarten. Ich habe nie das Gefühl gehabt, anders zu sein. Mit vier Jahren zog ich nach Lüneburg, weil meine Großeltern hier ein Café und eine Bäckerei in Adendorf hatten. Und obwohl ich als Kind vielleicht nicht immer alles verstand, war ich von Anfang an voller Lebensfreude.
Einige Jahre später kam ich in die Lebenshilfe. Zuerst arbeitete ich in der Bäckerei und probierte verschiedene Bereiche aus, bis ich endlich meinen Platz in der Küche fand. Und genau dort bin ich seit mittlerweile über 20 Jahren tätig. In der Küche zu arbeiten macht mir viel Freude, und ich habe das Gefühl, dass ich gebraucht werde. Es fühlt sich gut an, wenn man weiß, dass man etwas beiträgt.
Ich habe lange bei meinen Eltern zu Hause gewohnt. Sie waren selbstständig, also war es manchmal nicht einfach, für mich genügend Zeit zu finden, aber sie haben es immer versucht. Mein Zimmer zu Hause gibt es immer noch, und ich komme alle paar Wochen zu Besuch, um Zeit mit ihnen zu verbringen. Inzwischen lebe ich aber seit 2023 im Wohnhaus der Lebenshilfe in Embsen. Das war für meine Eltern kein Problem, weil sie wissen, dass ich dort gut aufgehoben bin. Morgens werde ich abgeholt, und nachmittags gehe ich wieder zurück.
In der Freizeit habe ich viele Hobbys. Ich schwimme gerne, höre Andrea Berg und andere Schlager, und reite – na ja, nur als Hobby. Das Reiten auf großen Pferden ist eine besondere Leidenschaft von mir, auch wenn ich das nicht regelmäßig mache. Aber es macht mich glücklich, wenn ich einmal wieder auf einem Pferd sitze, den Wind im Gesicht spüre und die Freiheit genieße.
Zusammen mit Ralf plane ich einen schönen Urlaub. Am liebsten würden wir das im Rahmen der Lebenshilfe oder mit seiner Schwester machen. Das ist ein Traum von mir, der vielleicht bald wahr wird. Denn wenn wir zusammen sind, verbringen wir die Zeit meistens mit Spaziergängen, gemeinsamen Kochaktionen oder entspannenden Fernsehabenden. Ich habe nie besonders viele Beschwerden oder Krankheiten gehabt, und das ist eine große Erleichterung für mich und meine Familie. Natürlich ist es nicht immer einfach, wenn man das Down-Syndrom hat, aber ich habe gelernt, damit zu leben und das Beste daraus zu machen. Für mich ist es wichtig, zu wissen, dass ich immer einen Platz habe, an dem ich willkommen bin, und Menschen, die mich schätzen.
Ralf ist ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben. Wir ergänzen uns gut und unterstützen uns gegenseitig. Ich bin dankbar für ihn und die Menschen, die mich immer wieder ermutigen, zu träumen und neue Dinge zu erleben. Ich glaube, das Leben ist viel schöner, wenn man es mit anderen teilen kann. Und auch wenn es manchmal nicht einfach ist, wird es immer besser, wenn man mit einem Lächeln in den Tag startet.
Für die Zukunft wünsche ich mir noch viele glückliche Momente mit meinen Freunden und meiner Familie, besonders mit Ralf. Und vielleicht wird auch mein Traum vom Urlaub bald Wirklichkeit. Bis dahin genieße ich jeden Tag und freue mich auf alles, was noch kommt.

