Nikola arbeitet in der Lebenshilfe. Sie ist ein großer Fan von Helene Fischer und liebt es, Musik zu hören.
Mein Name ist Nikola Maria Schmidt. Ich wurde in Buchholz geboren, aber meine Familie kommt ursprünglich aus dem wunderschönen Polen. Wir leben schon seit 34 Jahren in Deutschland. Ich habe zwei Brüder. Einer lebt noch, der andere ist leider viel zu früh verstorben. Ich lebe mit meinen Eltern in Tostedt. Meine Mutter ist 59 Jahre alt. Sie arbeitete bis zu meiner Geburt und jetzt ist mein Vater der Alleinverdiener in unserer Familie.
Als ich geboren wurde, war die Diagnose Down-Syndrom eine Überraschung für meine Eltern. Der Arzt hatte es vorher nicht bemerkt. Für meine Eltern war immer klar, dass sie mich lieben und für mich da sein wollten. Der Arzt hat sich später entschuldigt, aber das war für meine Mutter ohne Bedeutung. Sie wollte mich immer haben, egal wie ich bin.
Ich ging in einen Integrationskindergarten, weil meine Mutter unbedingt wollte, dass ich in einen normalen Kindergarten komme. Das war nicht einfach, aber am Ende hat es geklappt. Als ich sechs Jahre alt war, kam ich in die Schule. Meine Mama hat hart dafür gekämpft, dass ich in eine Kooperationsklasse komme, wo ich manchmal mit anderen Kindern zusammen und manchmal alleine gelernt habe. Es war nicht immer leicht, aber ich bin geblieben und habe viel gelernt. Später ging ich auf die Schule An Boerns Soll in Buchholz. Dort habe ich vor allem praktische Dinge gelernt, die mich auf das Leben vorbereitet haben. Lesen, Schreiben und Zählen war nicht so einfach für mich, aber ich habe immer versucht, mich zu verbessern – immer Stück für Stück.
Heute arbeite ich in der Wäscherei der Lebenshilfe in Tostedt. Ich mag meinen Job sehr, weil alles regelmäßig und geordnet ist. Ich kann auch zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln. Bei der Lebenshilfe bekomme ich ein kleines Gehalt, das mir hilft, etwas für mich selbst zu verdienen.
In meiner Freizeit höre ich sehr gerne Schlager. Helene Fischer ist meine Lieblingssängerin. Ich würde so gerne einmal zu einem ihrer Konzerte gehen, um sie live zu sehen. Ich schaue auch gerne Castingshows im Fernsehen, die machen mir Spaß. Meine Familie ist sehr gläubig. Ich bete oft mit dem Rosenkranz und bin Ministrantin in unserer Kirche. Das gibt mir viel Kraft und Freude. Auch wenn ich außerhalb der Arbeit nicht viele Freunde habe, weiß ich, dass ich immer auf meine Familie zählen kann.
Ich hoffe, dass ich auch in Zukunft gut versorgt bin, wenn meine Eltern nicht mehr da sind. Es wäre schön, wenn ich dann in der Nähe von meiner Arbeit wohnen könnte, damit ich nicht so lange fahren muss. Ich spreche auch polnisch, weil meine Familie aus Polen kommt. Das hilft mir, mit meiner Familie dort zu reden. Als ich geboren wurde, hieß es, dass Kinder mit Down-Syndrom nicht sehr alt werden. Ich hatte auch einen Herzfehler, der mit zwei Jahren operiert werden musste. Die Operation dauerte sieben Stunden, aber sie ist gut gelaufen und die ganze Familie hat für mich gebetet. Ich bin sehr dankbar, dass ich heute hier bin und hoffe, dass ich noch viele Jahre glücklich leben kann.
Ich bin meiner Familie sehr dankbar für alles, was sie für mich getan hat. Mein größter Wunsch ist es, ein gutes Leben zu führen, mit Menschen, die mich so akzeptieren, wie ich bin. Ich möchte auch sicherstellen, dass ich immer gut versorgt bin und ein glückliches Leben führen kann.

